Merken Es war ein kalter Herbstabend, als mein Nachbar aus Prag mir sein Lieblingsgericht in die Hände drückte – tschechischer Gulasch mit knusprigen Kartoffelstreifen. Ich erinnere mich noch genau an den Duft, der aus seinem Topf aufstieg: würzig, tiefrot vom Paprika und irgendwie heimelig. Das erste Mal, als ich es selbst zubereitete, verstand ich sofort, warum dieses Gericht in Tschechien nicht nur Essen ist, sondern ein Stück Kultur auf dem Teller. Die Kombination aus zartem Rindfleisch und dem knackigen Kontrast der frittierten Kartoffeln wurde schnell zu meinem Go-to-Essen, wenn es draußen ungemütlich wird.
Vor zwei Jahren lud ich eine Gruppe Freunde ein, die gerade von einer Prag-Reise zurückgekommen waren. Ich servierte ihnen diesen Gulasch und sah förmlich, wie ihre Augen leuchteten – es war, als würde ich ihnen ein kleines Stück ihrer Reise zurückgeben. Das stumme Nicken über volle Gabelstiche und die Bitte um das Rezept waren mir Lohn genug.
Zutaten
- 800 g Rinderschmorbraten, in 2,5 cm große Würfel geschnitten: Das ist der Kern des Gerichts – wähle Fleisch mit etwas Fett marmoriert, das wird saftig und zart beim langen Köcheln.
- 2 EL Pflanzenöl: Zum Anbraten und Rösten der Zwiebeln, verwende ein geschmackneutrales Öl.
- 2 große Zwiebeln, fein gehackt: Sie werden zur geschmacklichen Basis – lass sie golden werden, das ist nicht verhandelbar.
- 3 Knoblauchzehen, gehackt: Der Knoblauch wird subtil, wenn du ihn zusammen mit dem Paprika hinzufügst, bewahre ihn vor dem Verbrennen.
- 2 EL süßes ungarisches Paprikapulver: Dies ist die Seele des Gerichts – verwende qualitativ hochwertiges Paprika, es macht den Unterschied aus.
- 1 TL Kümmel: Gibt dem Gulasch die charakteristische tschechische Note, subtil aber unverkennbar.
- 1 TL Majoran: Ein Hauch davon verstärkt die erdige Wärmung des Gerichts.
- 1 TL Salz: Zum Würzen, aber geschmackt am Ende nochmal ab.
- ½ TL schwarzer Pfeffer: Frisch gemahlener Pfeffer schmeckt immer besser.
- 2 EL Tomatenmark: Gibt Tiefe und eine leichte Säure, die das Fleisch weicher macht.
- 750 ml Rindbrühe: Verwende echte Brühe, nicht aus dem Würfel – der Unterschied ist deutlich spürbar.
- 1 Paprika, gewürfelt: Die Paprika wird nach etwa einer Stunde hinzugefügt, damit sie noch etwas Bissfestigkeit behält.
- 1 EL Mehl (oder glutenfreies Mehl): Verdickt die Sauce leicht und gibt ihr mehr Körper.
- 1 Lorbeerblatt: Nicht vergessen herauszunehmen, bevor man serviert – das ist ein klassischer Fehler.
- 4 große Kartoffeln, geschält: Große Kartoffeln geben längere, knusprigere Fritten.
- 500 ml Pflanzenöl zum Frittieren: Für knusprige, nicht ölige Kartoffelstreifen – verwende ein Thermometer.
- Salz zum Würzen: Streue es sofort auf die heißen Fritten, während sie noch dampfen.
Anleitung
- Die Basis schaffen – Zwiebeln anbraten:
- Erhitze 2 EL Öl in einem großen, schweren Topf bei mittlerer Hitze. Gib die gehackten Zwiebeln hinein und lass sie etwa 8 Minuten lang goldbraun werden – höre nicht auf zu rühren, sonst kleben sie an.
- Das Aroma entwickeln – Paprika rösten:
- Rühre jetzt Knoblauch, Kümmel und das Paprikapulver ein und lass alles für 1 Minute köcheln, dabei ständig umrühren, damit das Paprika nicht anbrennt. Der Duft, der jetzt aufsteigt, ist unglaublich.
- Das Fleisch anbraten:
- Gib die Rinderwürfel hinzu und lass sie von allen Seiten etwa 5 Minuten lang goldbraun werden. Das ist nicht optional – die Bräunung gibt dem Gericht später Geschmack und Tiefe.
- Die Sauce aufbauen:
- Rühre Tomatenmark, Majoran, Salz, Pfeffer und das Lorbeerblatt ein. Streue das Mehl darüber und rühre gut durch, damit keine Klümpchen entstehen.
- Das Gemüse und die Brühe hinzufügen:
- Füge die gewürfelte Paprika und die Rindbrühe hinzu und bring das Ganze zum Kochen. Reduziere dann die Hitze auf niedrig, decke den Topf ab und lass alles 1,5 bis 2 Stunden köcheln, bis das Fleisch sehr zart ist und die Sauce eingedickt hat – gelegentlich umrühren.
- Die Kartoffeln vorbereiten:
- Während der Gulasch köchelt, schneide die geschälten Kartoffeln in dünne Matchstick-Größe – eine Gemüsehobel macht das Arbeit leichter, aber auch ein scharfes Messer geht.
- Die Kartoffeln waschen und trocknen:
- Spüle die Kartoffelstreifen mit kaltem Wasser ab und tupfe sie dann gründlich mit einem sauberen Handtuch trocken – Nässe ist der Feind der knusprigen Fritten.
- Das Öl erhitzen:
- Erhitze 500 ml Öl in einer tiefen Pfanne auf 180°C (350°F) – ein Lebensmittelthermometer ist hier wirklich hilfreich, um Fehler zu vermeiden.
- Die Kartoffeln frittieren:
- Gib die Kartoffelstreifen portionsweise ins heiße Öl und frittiere sie 3 bis 4 Minuten lang, bis sie goldbraun und knusprig sind. Mit einem Schaumlöffel aus dem Öl heben und auf Papiertücher legen.
- Würzen und servieren:
- Entferne das Lorbeerblatt aus dem Gulasch und schmecke die Sauce ab – passe Salz und Pfeffer nach Bedarf an. Serviere den heißen Gulasch in Schüsseln, bedeckt mit den knusprigen Kartoffelstreifen.
Merken Ich erinnere mich an den Moment, als meine Tochter zum ersten Mal eine knusprige Kartoffel aus dem Gulasch nahm und mit den Augen rollte – dieses Gericht hat eine Art, Menschen zu verbinden, die nichts Anderes tut. Es ist mehr als nur Essen; es ist ein Stück Wärme und Geborgenheit in einer Schüssel.
Warum tschechischer Gulasch eine Kunstform ist
Es gibt einen Grund, warum dieser Gulasch in tschechischen Haushalten seit Generationen gekocht wird – es ist nicht nur lecker, sondern auch forgiving. Das lange Köcheln verzeiht dir kleine Fehler, und das Fleisch wird trotzdem zart und saftig. Es ist das perfekte Gericht für Anfänger, die beeindrucken wollen, und erfahrene Köche genießen es ebenso. Die Tatsache, dass es sich überhaupt gut vorbereiten lässt, macht es zu einem Alltagshelden in meiner Küche.
Die Kunst der knusprigen Kartoffeln
Ich hatte lange Angst vor dem Frittieren, bis ich verstanden habe, dass es nicht so kompliziert ist, wie ich dachte. Der Schlüssel liegt in der Temperatur und der Trockenheit. Kalte, nasse Kartoffeln ins heiße Öl zu geben ist wie Wasser auf brennendes Feuer – es geht schief. Aber trockene Kartoffeln bei der richtigen Temperatur werden zu Gold. Ich verwende immer noch das billigste Thermometer aus dem Supermarkt, und es hat mir hundert Mal den Tag gerettet.
Variationen und kleine Tricks zum Verfeinern
Während der Gulasch sein klassisches Rezept hat, habe ich gelernt, dass kleine Änderungen große Auswirkungen haben können. Ein Schuss Rotwein, wenn die Brühe hinzukommt, macht die Sauce samtiger. Ein paar Tropfen Maggi oder Sojasauce verstärken den Umami-Geschmack subtil. Manche Leute fügen auch ein winziges bisschen scharfes Paprikapulver hinzu, wenn sie es würziger mögen – alles optional, aber alles köstlich.
- Ein Schuss saure Sahne auf dem Teller kurz vor dem Servieren macht das Ganze reicher und geschmackvoller.
- Frische gehackte Petersilie streut über den Gulasch, das sieht schön aus und gibt einen frischen Kontrast.
- Für Pilzliebhaber: Champignons hinzufügen, kurz bevor die Brühe eingießt, macht es noch erdiger und voller.
Merken Dieses Gericht ist ein Beweis dafür, dass die beste Küche oft die einfachste ist. Es braucht nur gute Zutaten, Geduld und ein wenig Liebe – alles andere kümmert sich selbst.
Fragen & Antworten zum Rezept
- → Wie wird das Fleisch besonders zart?
Das Rindfleisch wird mehrere Stunden bei niedriger Temperatur geschmort, sodass es wunderbar mürbe wird.
- → Welche Gewürze sind typisch für den Gulasch?
Paprika, Kümmel, Majoran und Lorbeerblatt sorgen für das charakteristische Aroma.
- → Wie gelingt das Frittieren der Kartoffelstreifen am besten?
Die geschnittenen Kartoffelstreifen sollten gründlich getrocknet und bei 180°C goldbraun frittiert werden.
- → Kann das Gericht glutenfrei zubereitet werden?
Ja, wenn glutenfreies Mehl verwendet wird, entfällt Gluten im Gericht vollständig.
- → Wie lässt sich die Schärfe variieren?
Ein zusätzlicher Schuss scharfer Paprika oder Chiliflocken kann je nach Geschmack zugegeben werden.